
Biografie
"Endlich mal wieder ein Singer/Songwriter deutscher Sprache, der ... einfach aufmerksam seine Umgebung beobachtet und konkrete, nachvollziehbare und damit glaubhafte Lieder macht", lobte das Magazin Folker die 2010 erschienene CD "heute noch".
Es war Jürgen Schwabs Debüt als Lieder- macher. Davor hatte er sich vor allem im Jazzbereich einen Namen gemacht: als Gitarrist von Szenegrößen wie Emil Mangelsdorff, Günter Lenz oder Thomas Cremer, als Hörfunkjournalist für den Hessischen Rundfunk, als Hochschul- dozent und als Buchautor ("Die Gitarre im Jazz" und "Der Frankfurt Sound").
"Liedermacher und Jazzgitarrist, welch eine Kombination!", wundern sich Journalisten, und bis vor einigen Jahren hätte Jürgen Schwab darüber selbst noch ungläubig den Kopf geschüttelt. Mit Reinhard Meys Liederbuch "Von Anfang an" hatte er einst die ersten Gitarrengriffe gelernt und James Taylors "Fire and Rain" hatte ihn berührt. Dann aber drängte die Faszination für den Jazz alles andere in den Hintergrund und Lieder waren von gestern. Erst eine gerüttelte Portion Lebenserfahrung half, diesen Snobismus wieder zu überwinden.
Auf seiner aktuellen CD "Luftschlösser" kombiniert Schwab erstmals beide Genres in seinem Song "In diesem Augenblick", einer Liebeserklärung an den Jazz. "So long, Fritz", ein anderer Titel des Albums, wurde kurz nach Erscheinen von der Liederbestenliste für die Empfehlung Lied des Monats Februar 2014 nominiert. "Ein kleines Stück Gänsehautmusik", heißt es in der Begründung und, "Jürgen Schwab gelingt ein Nachruf, wie es kaum je einen gab."
Dieser Nachruf gilt dem 2013 verstorbenen legendären Konzertveranstalter Fritz Rau, den Schwab seit 2006 als Gitarrist und Sänger bei seinen Lesereisen durch Deutschland beglei- tete. Und Rau, der von Oscar Peterson über Jimi Hendrix bis Madonna die größten Stars aus Jazz, Rock und Pop nach Deutschland geholt hatte, adelt seinen Freund und Begleiter mit diesen Worten: "Ich kenne keinen Künstler, der so detailmeisterlich Brücken schlägt vom Jazz zu Blues und von Pop zu Chanson, und der dabei so glaubwürdig und eigenständig ist." Dem stimmt die Konzertrezensentin der Aalener Nachrichten zu: "Man mag sich an Reinhard Mey erinnert fühlen. Und doch ist Jürgen Schwab unverwechselbar er selbst und ganz bei sich."
